„Randnotizen“ – ein satirischen Beitrag über das Leben und Leiden eines Fußballfans des FC Lauchhammer.

Hier berichtet unser Gastautor Frank regelmäßig von seinen Erlebnissen rund um die Spiele des FC Lauchhammer. Dabei nimmt er nicht nur das sportliche Geschehen auf dem Platz unter die Lupe, sondern auch das “Drumherum”: die Stimmung im Stadion, die kulinarischen Angebote, die skurrilen Begegnungen mit anderen Fans und vieles mehr. Er berichtet mit einem Augenzwinkern von seinen Erlebnissen und Eindrücken rund um den FC Lauchhammer. Viel Spaß beim Lesen!

Oh du fröhliche!

Landauf, landab finden in dieser Jahreszeit diverse anlassbezogene Veranstaltungen statt: Weihnachtsmärkte, Weihnachtswichteln, Weihnachtsgesänge, Winterwanderungen, Plätzchen- und Stollenbackungen, Glühweingelage und Turmbläserei.

Der FC Lauchhammer entschied sich traditionsbewusst für eine Weihnachtsfeier.

Eine Einladung erreichte mich eher zufällig, direkt zum Ende meiner Sommerpause und fast nahtlos vor dem Winterschlaf. Dass mittlerweile schon 13 Spiele gespielt waren und der FCL auf Platz 1 stand, hatte ich also total verpennt.

Mir stand der Sinn nach Tradition, und so beschloss ich, dieser Feier mit religiösem Hintergrund beizuwohnen. Frühlingshafte Temperaturen und der angenehm kurze Wanderweg zum „Deutschen Haus“ beflügelten mich zusätzlich.

Das Motto lautete: Gemütliches Beisammensein in festlicher Atmosphäre, inklusives Getränkeangebot mit Bier, Wein, Sekt und Softdrinks, leckeres Buffet, welches keine Wünsche offenlässt, und ein spannendes Rahmenprogramm, das für Stimmung und Unterhaltung sorgen wird… Das klang vielversprechend, fast wie beim Besuch im Stadion, nur ohne Fußball.

Der Saal war dann auch ganz festlich in Schwarz-Gelb dekoriert. War das ein Überbleibsel aus den Zeiten von Aktivist Lauchhammer oder eine Dynamo-Dresden-Choreo? Die Frage blieb unbeantwortet.

Es gab Bier, das genügte meinen Ansprüchen. Mit Wein sollte man ja zu Weihnachten vorsichtig sein, nicht, dass man sich am Ende morgens in einem Stall mit Ochs und Esel wiederfindet und plötzlich Vater eines kleinen Jesus ist.

Das Buffet konnte kulinarisch ebenfalls überzeugen, das kleine, breite Schwein auf der Platte war ganz frisch, die Reifenspuren auf dem Rücken waren noch zu erkennen. Hallo?! Nein, natürlich nicht, der Fleischer hatte das Winterreifen-Profil fachgerecht und dekorativ eingearbeitet.

Das spannende Rahmenprogramm war voll der Renner, angelehnt an eine TV-Show, ich glaube es war „Verstehen Sie Spaß?“, traten zwei ausgeloste Teams gegeneinander an und mussten diverse Prüfungen absolvieren sowie komische Fragen beantworten. Der Parcours wurde mit Bravour gemeistert, keiner hat sich blamiert, und alle kassierten am Ende den verdienten Beifall.

Ich musste dann auch direkt wieder weg, der Geist der Weihnacht erinnerte mich daran, dass ich noch zu einer Geburtstagsfeier geladen war, die ich unmöglich sausen lassen konnte.

Fazit: So eine Weihnachtsfeier ist schon eine feine Sache, das kann man gerne öfter machen, Ostern wäre wieder eine Gelegenheit. Ich verabschiede mich in die Winterpause und wünsche allen ein besinnliches Fest und ein erfolgreiches Jahr 2024.